Als ich im Jahre 2011 das Kommando der Ortsfeuerwehr Rotenturm an der Pinka übernahm, war das erklärte Ziel meines Kommandos auch die Modernisierung des Fuhrparkes. Die Fahrzeuge der örtlichen Wehr sind zurzeit 23, 33 und 43 Jahre alt. Die Anforderungen an ein zeitgemäßes Fahrzeug und deren LenkerInnen haben sich auch in gesetzlicher Hinsicht drastisch geändert. Bei unserer Suche nach einem angemessenen Fahrzeug stießen wir auf die Stadtfeuerwehr Baden, welche ein auch für uns sehr interessantes Fahrzeug in 6-jähriger akribischer Vorplanung im Einsatz hat. Nach dem Motto: Wenn es für eine Stadtfeuerwehr wie Baden gut genug ist, wird es auch für uns so sein. Wir waren uns natürlich bewusst, dass wir eine derartige Ausstattung wie bei der STF Baden nicht brauchen und auch nicht leisten können, aber nach den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit, Notwendigkeit und Sparsamkeit wurde ein entsprechendes Fahrzeug adaptiert und öffentlich ausgeschrieben.
Ganz wichtig war für uns der Umstand, dass dieses Hilfeleistungsfahrzeug (HLF) mit einem höchst zulässigen Gesamtgewicht von max. 5,5 Tonnen von jedermann/frau mit Klasse B-Führerschein und Zusatzausbildung Feuerwehrführerschein gelenkt werden darf. Da die Erteilungen der C-Berechtigungen (LKW) in den letzten Jahren in Österreich bei den Führerscheinneulingen drastisch gesunken ist, waren wir der Meinung, dass wir auf diesen Umstand unbedingt reagieren müssen. Für unseren Einsatz ist es wichtig, dass z. B. an einem Vormittag unter der Woche die junge Feuerwehrfrau mit dem rüstigen Feuerwehrmann der Reserve und 3 herbeigeeilten weiteren Feuerwehrkamerad Innen einen ersten Löschangriff bei einem Küchenbrand in einer unser immer mehr werdenden Wohnsiedlungen durchführen kann. Der große Vorteil des Fahrzeuges ist natürlich die Einfachheit des Löschsystems, sofortige Einsatzbereitschaft nach Ankunft am Brandort und der Wassertank von 300 l. Bei einem Verbrauch von 25 l Wasser mit Niederdruck kann man immerhin 12 Minuten aus dem Tank schöpfen, uns in dieser langen Einsatzzeit bekommt man hoffentlich Nachschub und Verstärkung. Neben allen technischen Neuerungen für den Atemschutztrupp, der Verkehrsleiteinrichtung, dem ausfahrbaren Lichtmasten ist das HLF auch mit einer permanenten Videokamera zwecks Aufzeichnung des Geschehenen für die Dokumentation des Einsatzes sowie einem mobilen W-LAN zur Kommunikation mit digitalen Endgeräten zusätzlich ausgerüstet. Auch hat sich auf Grund verschiedenster schulungsbegleitender Verkehrssicherheitsmaßnahmen das Einsatzgebiet der Feuerwehren erheblich geändert. So haben wir – Gott sei Dank – nicht mehr die vielen Verkehrsunfälle wie früher, wo schwere Verkehrsunfälle an Frontalzusammenstößen und das Anfahren an Bäumen eine der Verkehrsunfallhauptursache war. Daher müssen wir mit diesem Fahrzeug auch ein wenig zurückrudern und nicht nur das größte, beste und teuerste Fahrzeug haben. Als „kleine Wehr“ müssen wir mit dem geringstmöglichen Einsatzmittel den größtmöglichen Erfolg erzielen. Wenn einmal der Wald brennt, dann brauchen wir ohnehin die „Kavallerie“.
Auch bin ich der festen Überzeugung, dass seitens des LFKdo hier Änderungen an der Grundausrüstung der Ortsfeuerwehren getroffen werden müssen. Jede Feuerwehr / jede Gemeinde kann sich in Zeiten wie diesen nicht mehr alles so leisten wie von oben vorgeschrieben. Die Kosten für das Fahrzeug betragen ca. € 180.000,00 inkl. MWSt. Das Landesfeuerwehrkommando wird über das Land Burgenland den Kauf mit € 54.000,00 subventionieren. Die Marktgemeinde Rotenturm an der Pinka beteiligt sich mit € 60.000,00; der Rest ist von unserer Wehr zu tragen (im guten Geld sind das gut ATS 2,5 Mio!). Betonen möchte ich, dass es sich beim Anbot um eine maßgeschneiderte Anschaffung für unsere Wehr handelt. Das Fahrgestell wurde in unserem Fall über die Firma Mercedes Oberwart kostengünstig bestellt und nach Oberalm (Salzburg) zur Firma Seiwald geliefert. Dadurch bleibt für den Ankauf des Fahrzeuges ein Teil der Wertschöpfung in der heimischen Wirtschaft und wird zur Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region verwendet (Servicearbeiten, Garantie, …).
Bei den anwesenden Fahrzeugpatinnen Constanze, Sabine, Martha, Ulrike, Maria und Irene bedanken wir uns für die Übernahme der Patenschaft! Es ist dies ein schöner Brauch und Tag, dass ihr hier für diesen schönen Festakt so schön wie ihr seid zur Verfügung steht. Allen Ausgezeichneten darf ich zu Ihren gratulieren.
Unsere Jungen der Feuerwehr lade ich ein, in naher Zukunft Verantwortung im Bereich der Kommandoführung zu übernehmen und den künftigen Weg der Feuerwehr nach ihren Gesichtspunkten und Vorstellungen entsprechend zu gestalten.
Die Fotos sind für jedermann zur Nutzung freigegeben; Abdruck honorarfrei; Copyright der Fotos 001 bis 499: Fotografie Robert B.; Copyright der Fotos 600 bis 999: Feuerwehr Rotenturm an der Pinka. Sollte Interesse an diesen Fotos bestehen, so können Ausdrucke auch bei der Firma Hartlauer in Oberwart, Wiener Straße 4, TelNr: 03352/32556, zum Einzelpreis von € 0,59 für das Format 13 x 18 cm bezogen werden. Gleichzeitig bedanken wir uns beim Team von Hartlauer Oberwart für die tolle Unterstützung bei diesem technischen Sondereinsatz. Wir waren / sind sehr zufrieden – gut gebrüllt – ihr seid SPITZENLÖWEN!
Auch in der aktuellen Lokalpresse waren / sind wir zu finden: